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Kommentierte Bibliographie deutschsprachiger Quellen 2000

Annotierte Bibliographie ausgewählter deutschsprachiger Veröffentlichungen zu pfingstlich/charismatischen Bewegungen aus dem Jahr 2000 (überwiegend Primärquellen).

 

Selbstständige Veröffentlichungen

Bleick, Gerhard: Religion als Erlebnis. Geschichte, Lehren und Struktur einer christlich charismatischen Gemeinde, Porta Westfalica 2000, 284 S.
Der Bielefelder Philosoph untersucht die „JESUS!Gemeinde“ in Rinteln, die sich mit ihrem enthusiastischen und rigorosen Christentum stark von herkömmlicher Kirchlichkeit absetzt. „Sie reden in einer eigenartig fremden Sprache (jeder in einer anderen), sprechen Worte der Prophetie und Weissagung, heilen Kranke und exorzieren böse Geister [...] Sie singen rockige Lieder zu elektrisch verstärkter Musik und tanzen gerne in ihren Gottesdiensten“ (S.1). „Ich habe versucht zu beobachten, zu beschreiben, zu analysieren und zu ordnen und nicht zuletzt die Gläubigen selbst zu Wort kommen zu lassen“, so Dr. Bleick (S.2).
Bergunder, Michael (Hrsg. im Auftrag des EMW): Pfingstbewegung und Basisgemeinden in Lateinamerika (Studienheft „Weltmission heute“ Nr. 39), Hamburg 2000, 160 S.
Mit Beiträgen von Russel Spittler (Sind Pfingstler und Charismatiker Fundamentalisten?), Cecil Robeck (Das soziale Anliegen der frühen amerik. Pfingstbewegung), Charles Self (Bewusstseinsbildung, Bekehrung u. Konvergenz), Juan Sepúlveda (Pfingstbewegung und Befreiungstheologie), Douglas Petersen (Pfingstl. Praxis), Cheryl Bridges Johns (Vorschlag für eine subversive theol. Ausbildung) und Eldin Villafane (pfingstl. Sozialethik).
Margies, Wolfhard / Siegfried Fritsch / Heinrich VII Prinz Reuss: Deutsches Geschichtsbuch für Beter. Deutschlands Schuld – Deutschlands Berufung, Berlin 2000, 170 S.
Die Autoren wagen eine neue Geschichtsbetrachtung – ihrer Meinung nach aus Gottes Perspektive. Nach einer grundlegenden Lehre über Gebet, das sich mit der Schuld vergangener Generationen identifiziert, werden wesentliche Phasen deutscher Geschichte und deren Auswirkung auf die geistliche Atmosphäre des Landes behandelt – u. a. die negativen Einflüsse der dt. Idole Luther und Goethe. Jedes Kapitel endet mit Anregungen zum Gebet. (Das Autorenteam führte nach Erscheinen des Buches 28 Buß- und Gebetskonferenzen in primär charismatischen Gemeinden durch. Siehe auch den Artikel über eine dieser Gebetskonferenzen auf dem Gebetsberg in Lüdenscheid in: Charisma 117, S. 30 f. (Düsseldorf 2000) und über die Einweihung desselben in: Charisma Nr. 113, S. 2
Mulinde, John: Licht oder Finsternis über Europa (auch in Französisch: Lumière ou ténèbres sur l=Europe), 3. Aufl., [alle] Solingen 2000, 52 S.
Ders.: Den Zeitpunkt Gottes nicht verpassen, Teil I: Das Land mit Gebet erfüllen, 72 S.
Ders.: ... Teil II: Die göttliche Bestimmung erkennen, 57 S.
Ders.: Deutschland im Tal der Entscheidung, 56 S.
Der in der Pfingstbewegung als Prophet geltende Afrikaner Mulinde schildert seine geistliche Zukunftsvision für Europa. In „Zeitpunkt Gottes“ zeigt er den Zusammenhang von Sünde und Tod für den Einzelnen und eine ganze Gesellschaft auf und führt anhand vieler Bibeltexte zum „strategischen Gebet“. In der Folgepublikation geht es um die göttliche Bestimmung Israels, Deutschlands und des Einzelnen. Schließlich wirft Mulinde die Frage des Zeitfaktors auf, den es nicht zu verpassen gilt. Deutschland habe gerade jetzt eine neue Chance, Gottes Wirken zu erfahren.
Kempf, Rolf: ... Damit der Mensch göttlich werde, Metzingen 2000, 348 S.
Ähnlich wie in der Pfingstbewegung und der Charismatischen Erneuerung ist laut Kempf in der Ostkirche wenig von Kopflastigkeit und Gefühlsscheue zu spüren, dafür aber die Betonung des Heiligen Geistes und der Anbetung Gottes prägend. Kempf führt in eine für viele neue geistige Dimension mit einer reichen mystischen Glaubenstradition. Die gehaltvolle, informative ökumenische Studie macht Mut, von den geistlichen Schätzen der Ostkirche zu lernen.
Otis, Georg: Transformation – Gebet verwandelt Städte, Video, Berlin 2000.
Anhand von vier Fallbeispielen aus drei Kontinenten will das Video aufzeigen, wie sich die geistliche und gesellschaftliche Situation von Städten durch Gebet verändern kann.
Wenz, Peter: Der Wächterruf. 24-Stunden-Gebetstrategie für unser Land, Solingen 2000, 62 S.
Obwohl ein schneller Wurf und oberflächlich recherchiert, ist diese Broschüre als Initialzündung für eine Gebetsbewegung zu sehen, die sich an die Herrnhuter Gebetstradition anlehnt und im Jahr 2000 Hunderte von Gemeinden und Gebetskreise in Deutschland erfasste.

Aufsätze

Beckmann, Sini: Erweckung in Finnland am Beispiel der lutherischen Kirche, Charisma 113 (2000), S. 19 f.
Der Aufsatz berichtet über wöchentliche Lobpreis- und Segnungsgottesdiensten der Lutherischen Kirche von Nokia (bei Tampere), in denen sich Menschen bekehren und Befreiung und Heilung erleben.
Berlin: Ein Tag für Jesus.  In: C-report, 7. Jg., 5/2000, S. 1 u. 9 f
Am 20. Mai 2000 kommen ca. 50.000 Christen aus der katholischen und evangelischen Kirche sowie den Freikirchen zusammen und marschieren 6 km durch die Stadt Berlin. (Beobachtungen und Stimmen dazu in Charisma 113, S. 47f.)
Bially, Gerhard: Awake Europe 2000. - In: Charisma Nr. 111 (2000), S. 12 und Nr.115 (2000), S. 12 f.
Organisiert von den TOS-Diensten hat sich der geistliche Leitungskreis als Ziel dieser Veranstaltungen persönliche Erweckung unter den Teilnehmern, Mobilisation für Evangelisation, Erweckung im Ruhrgebiet und Gebet für Erweckung in Deutschland gesetzt.
Bially, Gerhard: Afrikaner lehren uns beten. - In: Charisma Nr. 112 (2000), S. 4-8
Bericht über die „Feuerkonferenz“ mit John Mulinde aus Uganda in Haiming bei Innsbruck vom 14.-16. Februar 2000. Mulinde, der die Kraft des Gebetes in seinem eigenen Land erfahren hat, glaubt von Gott den Auftrag zu haben, weltweit die Christen zu neuer Gebetsinitiative aufzurufen.
Bially, Gerhard: Suzette Hattingh – eine Frau und ihr Dienst, in: Charisma 113 (2000), S. 4-7
Die gebürtige Südafrikanerin gründete 1997 das überkonfessionelle Missionswerk 'Voice in the City – Stimme der Stadt e.V.' Die Schwerpunkte ihres evangelistischen Engagements sieht sie in Deutschland (sie hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen) und Indonesien.
Cantalamessa, Raniero: Erinnert euch an die früheren Tage ..., - In: ICCRS Nachrichten, 26. Jg., 3/2000 (Supplement)
Der Prediger des Papstes Cantalamessa reflektiert über die Charismatische Erneuerung (CE) in der Katholischen Kirche: Sie sei eine prophetische Erneuerungsbewegung, die jedoch in der Gefahr stehe, konservativ oder sogar reaktionär zu werden. Statt Devotionalismus (z. B. in einer übertriebenen Marienverehrung) gelte es, zum Ursprung zurückzukehren, zu den Wurzeln christlichen Lebens, zum Heiligen Geist, zum Lobpreis Jesu, zum Wort Gottes, zu den Charismen, der Evangelisation und dem Gebet.
Dembowski, Bronislaw: Charismatische Erneuerung am Anfang des Dritten Jahrtausends. - In: ICCRS Nachrichten 3/2000, S. 1 u. 4
Der polnische Bischof thematisiert den ersten Weltkongress kirchlicher Bewegungen (Pfingsten 1998) und die im Jahr darauf folgende Reflexion. Wichtig erscheint ihm die 'Einheit in der Vielfalt' und dass das Herz des Christentums die Beziehung zu Jesus Christus ist.
Erster Schweizer Hauskirchentag. In: Charisma 112 (2000), S. 16
Wolfgang Simson und Peter Wenz berichten von Erfahrungen mehrerer Hauskirchenleiter aus Orten der Schweiz und Deutschland. Sie verstehen ihre Erfahrung als ein durchaus ernst zu nehmendes Modell der Kirche der Zukunft.
Frank, Heike D.: Frühes Geistesfeuer in Schweden. - In: Stimme der Wahrheit Nr. 4, (Urbach 2000), S. 15-16
Die Autorin weist darauf hin, dass das Wirken des Heiligen Geistes in Schweden schon vor dem Eintreffen der Pfingstbewegung (1906) erlebt wird. Bereits im Jahr 1808 beginnt eine Bußbewegung, in deren Spur die charismatische Bußbewegung der Rufer folgt.
Franz, Andreas: Hudson Taylor und die deutschsprachige Glaubensmissionen. Historische und theologische Einordnung. - In: Jahrbuch für Freikirchenforschung 2000, S. 22–30 (Buchbesprechung)
Obwohl diese Dissertation nicht als Beitrag zur Pfingstbewegung oder zur Charismatischen Erneuerung gedacht ist, zeichnet sich der Autor doch als ein Kenner und Protagonist der pfingstlich-charismatischen Szene im deutschsprachigen Raum aus.
Garthe, Helmut: Die „Euregio Christengemeinde Aalten-Bocholt“. - In: Charisma 113, 2000), S. 16-17
Garthe sieht die deutsch-holländische Versöhnung als Schlüssel zum geistlichen Aufbruch. Am 7. Mai 2000 feierten zwei charismatisch geprägte Christengemeinden der beiden durch den Krieg geprägten Städte Aalten (Holland) und Bocholt ihren Zusammenschluss.
25 Jahre Erntearbeit. - In: C-report, 7. Jg., 5/2000, S. 11
Würdigung von Reinhard Bonnke und seinem Team bei der 25-Jahr-Feier ihres Missionswerkes „Christus für alle Nationen“ (CfaN) in Frankfurt/Main.
Hahn, Eduard: Die charismatische Bewegung als Herausforderung an die wissenschaftlich verantwortete Pneumatologie. - In: Kerygma und Dogma 46, Göttingen 2000, S. 22-35
 
Linder, Tim: Hermann Zaiss. Einblicke in sein Leben, R. Brockhaus Verlag Wuppertal 2000, 96 S
Auch wenn Zaiss kein typischer Charismatiker oder Pfingstler war (er soll Letztere sogar öfters kritisiert haben), so wurde der Solinger Fabrikant doch für seinen ungewöhnlichen Heilungsdienst bekannt.
Nigeria: Ein Land im Aufbruch. - In: C-report, 7. Jg., 2/2000, S. 5
Nachdem Olusegun Obasanjo Präsident wird, ruft er bei einer Versammlung vor 700 christlichen Leitern die Kirchen und Gemeinden dazu auf, bei der Erneuerung des Landes mitzuhelfen.
Scherz, Heinrich: Pfingstfeuer in Norwegen – Geschichte und Gegenwart von Europas ältester Pfingstbewegung. - In: Stimme der Wahrheit Nr. 3 (Urbach 2000), S. 4-7
Interview mit dem Schriftsteller und Bibellehrer Oddvar Nilsen. Die Erweckung beginnt durch T.B. Barratt im Jahr 1906, der die Filadelfia-Gemeinde in Oslo gründete. Der charismatische Aufbruch in den 60er Jahren hat auch in Norwegen viele andere Gemeinden und Kirchen erfasst. Es laufen starke Bemühungen, zwischen diesen verschiedenen Gemeinden Brücken zu bauen. Insgesamt ist die pfingstlich-charismatische Präsenz seit 1906 erstaunlich gewachsen.
Ulonska, Reinhold: `Für diese Vision bete ich (Interview). - In: Stimme der Wahrheit, 4/2000, S. 9-11
In einem von Schriftleiter Scherz mit Altpräses Ulonska (BFP)geführten Interview, zieht Reinhold Ulonska eine Zwischenbilanz nach 50 Jahren Dienst in der deutschen Pfingstbewegung. Die vier ursprünglichen Glaubenseinstellungen gelten auch heute: die starke Bindung an Gottes Wort, das Orientieren am Urbild der biblischen Gemeinde, eine starke evangelistische Bürde und eine Adventerwartung. Ulonska warnt vor einer Aufweichung biblischer, verbindlicher Wahrheiten.
Zinsser, Adolf: „Nicht Heil Hitler, sondern Heil Jesus!“ (Interview). - In: Stimme der Wahrheit 5/2000, S. 4-8
Der langjährige Vorsitzende der „Geschäftsleute des vollen Evangeliums“ (heute: Christen im Beruf) berichtet aus seinem Leben (interviewt v. Heinrich Scherz). Als Sägmüller war er zugleich Prediger der örtl. „Gemeinde Gottes“ in Albershausen. Im Sommer 2000 übergab der inzwischen 74-jährige Zinsser die Gemeindeleitung an den ehem. Jesuiten Fred Ritzhaupt (s. dazu  S. 9).
Beitrag von:

Gerhard Bially

Düsseldorf, NRW, Deutschland
Charisma-Verlag
Zuletzt verändert: 05.07.2013 16:21